Ein abwechslungsreiches (Domain-)Jahr 2019 neigt sich langsam dem Ende zu. Ehe das Weihnachtsfest und der bevorstehende Jahreswechsel in den Mittelpunkt rücken, möchten wir die Gelegenheit nutzen, Sie über die Ereignisse und Entwicklungen zu informieren.
In den zurückliegenden zwölf Monaten stand nicht nur die ansteigende Cyberkriminalität im Fokus von Domain- und Rechteinhabern – das Interesse galt auch wiederholt den Entwicklungen rund um ein neues Bewerbungsfenster für eine eigene dotBRAND.
Exemplarisch für den Wunsch nach digitaler Sicherheit war der in seinem Ausmaß fast beispiellose DNS-Hijacking-Angriff, der die Branche zu Jahresbeginn überschattete. Dieser ließ stellvertretend die Frage aufkommen, wie Sie sich als Markeninhaber vor den lauernden Gefahren in allen Facetten schützen können.
Für unsere Kunden haben wir auch 2019 über den Tellerrand hinaus geblickt und vom Austausch über digitale Trends mit führenden Unternehmen und vielen internationalen Organisationen profitiert – dem Leitsatz „Thinking beyond domains“ folgend.
Digitaler Markenschutz – individueller und vielfältiger denn je
Kaum ein Thema hätte 2019 aktueller sein können als der Schutz von Marken in der digitalen Welt, ist der Handel mit illegaler Ware doch längst ein Milliardengeschäft geworden. Die Anzahl von Webseiten, Online-Marktplätzen und Social-Media-Kanälen nimmt stetig zu. Dadurch ergeben sich für Cyberkriminelle mehr Betrugsmöglichkeiten denn je – von Produktfälschungen und Fakeshops bis hin zu Domain-Missbrauch und Cyber- bzw. Domainsquatting.
Am 14. Februar 2019 referierte die LEMARIT GmbH im Rahmen der Veranstaltung „Blockchain, Anti-counterfeiting and Digital IP Rights Enforcement“ der Münchener Kanzlei BARDEHLE PAGENBERG. Geschäftsführer Martin Küchenthal präsentierte in diesem Zusammenhang, welchen Risiken Sie als Rechteinhaber ausgesetzt sind und welche Möglichkeiten sich Ihnen bei der Überwachung und dem Schutz Ihrer Marke bieten.
Der gleichen Fragestellung sahen sich im Juni dieses Jahres auch die Teilnehmer des APM (Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e. V.) Seminars zum gewerblichen Rechtsschutz gegenüber. Gemeinsam mit Vertretern der Branche sowie der Handelsplattform ebay und der Trusted Shops GmbH diskutierte LEMARIT entsprechende Vorgehensweisen. Dabei ist der Weg zur digitalen Markenkontrolle individueller denn je und von vielfältigen Faktoren beeinflusst. Während Ihre Marke immer mehr Berührungspunkten in der digitalen Welt ausgesetzt ist, steigt auch die Anzahl potenzieller Gefahren. Um Umsatzeinbußen und Imageschäden vorzubeugen, sollten Sie als Rechteinhaber daher eine aktive Markenüberwachungs- und Markenschutzstrategie verfolgen – angepasst an Ihre individuellen Bedürfnisse.
Überwachung potenzieller Online-Markenrechtsverletzungen
Im Rahmen unseres maßgeschneiderten Monitorings überwacht LEMARIT alle Online-Aktivitäten rund um Ihre Marke, identifiziert Markenrechtsverletzungen und berät zu möglichen Vorgehensweisen. Dazu zählen u. a. die Überwachung der Nutzung von Markenbegriffen im Internet, Domainregistrierungen, Online-Marktplätzen und Social Media-Plattformen. Doch damit nicht genug: Wir stehen Ihnen auch nach der Identifizierung einer missbräuchlichen Nutzung Ihrer Marke beratend zur Seite und leiten im Zuge unserer Enforcement Services ggf. aktiv Maßnahmen ein, darunter Unterlassungsaufforderungen, Take-down Anweisungen und Disputeverfahren – entweder direkt oder in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten, internationalen Anwälten.
Mit den leistungsstarken Monitoring und Enforcement Services von LEMARIT verteidigen Sie Ihre Reputation, spüren Markenrechtsverletzungen im Internet sowie Cyberrisiken gezielt auf und können Ihre Identität und Werte nachhaltig erfolgreich schützen und stärken.
Proaktives und vorausschauendes Domain Management bildet das Fundament
Ungeachtet der möglichen Gegenmaßnahmen zum Schutz der eigenen Werte, ist das optimale Domainportfolio auch anno 2020 grundlegend für die Kontrolle der eigenen Marken in einer dynamischen und vermeintlich unüberschaubaren digitalen Welt.
Die Registrierung und Pflege der in einer Domainstrategie festgelegten Domains sind dabei die einzig proaktiven Möglichkeiten, Ihre Marken vor digitalen Gefahren zu schützen. Das Corporate Domain Management sollte daher stets das Fundament der Brand Protection Strategy und aller Folgemaßnahmen bilden.
dotBRAND als Sprungbrett zur Kontrolle digitaler Kanäle
Das Stichwort „digitale Markenkontrolle“ führte auch 2019 unweigerlich zu den Vorteilen einer eigenen Domainendung. Um dem Haifischbecken der lauernden Gefahren zu entkommen, könnte sich die Nutzung einer dotBRAND als Rettungsanker der Zukunft erweisen. Entsprechende Möglichkeiten präsentierte LEMARIT u. a. am 13. und 14. Mai 2019 als Partner und Sponsor beim 6. Advatera Digital Leadership Forum in Wien. Im Mittelpunkt der Boutique Konferenz stand der digitale Innovationsprozess mit der Fragestellung, wie sich Unternehmen in der digitalen Welt noch besser positionieren können.
Zu eben jener Positionierung kann eine dotBRAND ohne Zweifel beitragen – nicht ohne Grund sehen Branchenexperten und Inhaber bedeutender Marken daher dem seit nunmehr sieben Jahren mit Spannung erwarteten neuen Bewerbungsfenster entgegen.
Die lange Übergangszeit zwischen den Bewerbungsphasen war zu Beginn nicht absehbar, doch der komplexe und langwierige Review-Prozess stellte die Internet-Verwaltungsorganisation ICANN vor Herausforderungen. Während der diesjährigen ICANN-Meetings hat LEMARIT als Teil der „PDP New gTLD Subsequent Procedures Working Group“ erneut Einfluss auf den zurückliegenden Prozess genommen und die optimierten Richtlinien für die neue Bewerbungsrunde zu Ihren Gunsten mitgestaltet. Auch wenn der in diesem Zusammenhang erarbeitete „Initial Report“ kurz vor dem Abschluss steht, muss dieser noch unterschiedliche Prozesse innerhalb ICANNs durchlaufen, ehe mit einer verlässlichen Entscheidung für das neue Bewerbungsfenster gerechnet werden kann.
Neue Bewerbungsphase wohl nicht vor Ende 2021
Die neue Bewerbungsphase für eine eigene Top-Level-Domain kann sich demnach bis Ende 2021 hinauszögern, die ersten Planungsschritte warten dennoch bereits im kommenden Jahr auf Sie – darunter auch, welche Stakeholder in Ihrem Unternehmen in den Bewerbungsprozess involviert werden sollen. Zu Ihrem Vorteil profitieren Sie vor allem in finanzieller Hinsicht von den Erfahrungen der Vergangenheit, können die Kosten doch im Vergleich zum Jahre 2012 erheblich gesenkt werden. Fielen damals alleine 185.000 Dollar für das Bewerbungsverfahren an, rechnen wir für die kommende Runde mit einer hohen fünfstelligen oder niedrigen sechsstelligen Summe.
LEMARIT unterstützt Sie bei der Entscheidungsfindung und begleitet Sie sowohl auf Ihrem Weg zu Ihrer eigenen dotBRAND als auch bei der anschließenden Verwendung. Dazu gehören nicht nur der Bewerbungsprozess, sondern auch die Übernahme aller Registryfunktionen in Ihrem Namen.
Safety first: LEMARITs Mechanismen zum Schutz vor digitalen Gefahren
Stichpunkte wie die globalen Digitalisierungsbemühungen, neue Regularien zum Datenschutz (DGSVO), aber auch neue Technologien sowie gravierende Vorfälle von Datenschutzverletzungen haben auch im vergangenen Jahr für erhöhte Aufmerksamkeit im Bereich der digitalen Sicherheit gesorgt. Dennoch wird das Sicherheitsniveau vieler Unternehmen der aktuellen Bedrohungslandschaft nicht immer gerecht. Ein Grund ist dabei oft die fehlende Sichtbarkeit der Wirksamkeit von Sicherheitsmaßnahmen, die häufig als reine Präventionsmaßnahmen gesehen werden.
Investitionen in die digitale Sicherheit sind jedoch gleichzeitig auch Investitionen in die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens. So bedeuten neue IT-Sicherheitsmaßnahmen nicht nur einen besseren Schutz Ihrer Marke vor Cyberangriffen und Datenverlust, sondern im besten Fall auch Kosten- und Zeitersparnis sowie die Vermeidung von Reputationsschäden.
DNS-Hijacking-Kampagne richtet weltweiten Schaden an
Konkret gewinnt der Wunsch nach digitaler Sicherheit auch durch wiederkehrende Angriffe auf das Domain Name System (DNS) an Bedeutung. Anfang des Jahres hatte unter anderem der Sicherheitsanbieter FireEye breit angelegte Hijacking-Angriffe öffentlich gemacht. Angeblich aus dem Iran stammenden Hackern war es gelungen, Konten von Webhostern und Registraren zu knacken, um über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg die DNS-Einträge der E-Mail-Domains von Unternehmen und Behörden zu fälschen. DNS-Hijacking-Angriffe stellen damit eine Bedrohung für die DNS-Infrastruktur dar und dienen Kriminellen dazu, sensible Informationen mittels Umleitung von Webseiten und E-Mails zu sammeln.
„Hinter den bekannt gewordenen DNS-Hijacking-Angriffen steht eigentlich kein vollkommen neues Bedrohungsszenario. Die Hauptursachen sind die gleichen wie bei vielen anderen Fällen: schwache Passwörter, Social Engineering, mangelnde Zugriffsbarrieren und unzureichend geschulte Benutzer.“
Thomas Küchenthal, Technischer Leiter
Als Schwachstelle hat die Internet-Verwaltungsorganisation ICANN jene Domains ausgemacht, die nicht durch Domain Name System Security Extensions (DNSSEC) gesichert sind. Bei DNSSEC handelt es sich um eine Reihe von Internetstandards, die das DNS um Sicherheitsmechanismen zur Gewährleistung der Authentizität und Integrität der Daten erweitern.
Auch wenn Domain- und DNS-Hijacking keine neuen Sicherheitsbedrohungen darstellen, sind die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen durch die diesjährigen Angriffe wieder in den Fokus geraten. LEMARIT rät Ihnen als Markeninhaber daher dringend zu erhöhter Wachsamkeit und der Nutzung von Sicherheitsprotokollen, um die Risiken zu minimieren.
Mit der Anwendung hochentwickelter Sicherheitsmerkmale trägt LEMARIT entscheidend zu Ihrem Schutz vor Cyberkriminalität bei. Dazu zählen u. a. eine Multi-Faktor-Authentifizierung bei allen Online-Zugängen, E-Mail-Zertifikate zur Sicherstellung der Authentizität, zusätzliche Autorisierungstoken bei kritischen DNS-Änderungen sowie ein eingeschränkter Kreis von autorisierten Ansprechpartnern.
Ausblick: Was das kommende Jahr bereithält
Die Bandbreite möglicher Sicherungsmaßnahmen wird auch im Jahr 2020 der stetigen Zunahme von digitalen Gefahren Rechnung tragen und entsprechend anwachsen. Um mit diesem Tempo Schritt zu halten, sollten neben den essenziellen Grundlagen wie dem optimalen Domainportfolio oder effektiven Gegenmaßnahmen wie dem Monitoring, auch die Themen Digital Security bzw. Cyber Threat Intelligence im Blickpunkt von Markeninhabern stehen.
In diesem Zusammenhang findet sich auch der Begriff DNS Abuse wieder; der Adressmissbrauch im Domain Name System. Konkret ist dabei von Malware, Botnets, Phishing, Pharming sowie mit Abstrichen E-Mail und Spam die Rede. Zu eben jenem Umgang mit Missbrauch von Domains hat es in den vergangenen Wochen rege Diskussionen in der Domainindustrie gegeben, damit derartiger Missbrauch auf Ebene der Registries und Registrare bekämpft werden kann. Die laufende Debatte rund um das Thema wird sowohl Branchenexperten als auch Unternehmen und Markeninhaber auch im kommenden Jahr sehr wesentlich beschäftigen.
Gerne lassen wir Ihnen zu den genannten und allen weiteren Themen weiterführende Informationen zukommen. Auch bei Rückfragen stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung. Wir freuen uns darauf, Sie auch im kommenden Jahr als verlässlicher Partner im Hintergrund zur Sicherung des Vertrauens Ihrer Kunden in Sie zu unterstützen.